Klassische Brustbestrahlung - so wird es bei uns im Hause gemacht!

Sehr geehrte/r Patientin/ Patient,

im folgenden Artikel möchten wir Ihnen darstellen wie eine klassische Brustbestrahlung bei uns im Hause stattfindet. Bei der Brustbestrahlung wird in der Regel die gesamte Brust mit einer definierten Strahlendosis bestrahlt. Je nach Fall wird entscheiden ob der Tumorhauptsitz oder ehem. Tumorsitz mit kleineren Feldern im Anschluss an die Hauptbestrahlung noch auf gesättigt wird. Diese Bestrahlung wird Umgangssprachlich auch als „Boost“ bezeichnet. Im Folgenden stellen wir Ihnen zunächst die klassische Brustbestrahlung vor.

Die Patientin liegt während der Bestrahlung auf einer besonderen Halterung. Dabei werden die Arme hoch genommen und über den Kopf gehalten. Spezielle Halterungen entlasten die Arme. In dieser Körperhaltung liegt die Brust durch ihre anatomischen Gegebenheiten, in der Regel immer gleich. Eine immer wieder gleiche Lagerung ist wichtig, da die Bestrahlungspläne auf die zuvor festgelegte Lagerung geplant werden. 

Um nicht unnötig viel Strahlung in den übrigen Körper einzustrahlen, werden die Bestrahlungsfelder so gewählt, dass tangierende Hauptfelder (Schrägfelder) am Zielvolumen angelegt werden. Das folgende Bild zeigt einen Oberkörper im CT-Querschnitt. Der rote Bereich ist die Verteilung der Strahlendosis in der Brust. Hier kann man deutlich erkennen das die Dosis primär in der Brust ist und nicht im gesamten Körper. Im 3D Bild wird der Patient grün, die Strahlung blau, das Herz pink und die Lungen blaugemustert dargestellt.     

Risikoorgane sind die Organe welche nicht von Tumor befallen sind und so gut wie möglich zu schonen sind. Bei der Brustbestrahlung legen wir viel Wert auf die Schonung der Lunge, der gesunden/ nicht befallenden Brustseite, des Herzens und dabei speziell dessen Herzkranzgefäße, sowie des Rückenmarks. 

Zur Schonung des gesunden Gewebes ist eine Aufteilung der Dosis in einzelne Fraktionen nötig.  Eine typische normale Fraktionierung besteht aus 28 Bestrahlungen plus Boostbestrahlung (z.B. 5 Boostbestrahlungen). Ein alternatives Konzept bietet die Hypofraktionierung, dabei wird mit einer höheren Einzeldosis bestrahlt und gleichzeitig reduziert sich damit die Anzahl der Bestrahlungen auf ca. 20 Bestrahlungen. Das alternative Konzept wird im Rahmen einer Studie (Hypo-SIB) geprüft, ob dieses für eine größere Anzahl an Patienten anwendbar ist. Weitere Informationen können Sie dem folgenden Link entnehmen. 

http://www.uni-kiel.de/pressemeldungen/?pmid=2015-258-strahlentherapiestudie


Bei weiteren Fragen können Sie sich gerne an uns wenden. 


Autoren: F.Püschel (Facharzt für Strahlentherapie), C.Stegmann (Physiker) 

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